MDM ist eine Abkürzung für Master Data Management. Es handelt sich dabei um eine Methode, bei der alle Stammdaten eines Unternehmens mit einem Referenzpunkt verknüpft werden. Ziel ist es, die Qualität der Stammdaten zu verbessern, Redundanzen zwischen verschiedenen Systemen zu vermeiden und einen optimalen Datenaustausch zu ermöglichen.
Da Stammdaten das Rückgrat einer jeden unternehmerischen Tätigkeit bilden, setzten immer mehr Unternehmen bei der Verwaltung und Pflege dieser Daten auf MDM-Systeme.
- Das Wichtigste in Kürze
- Was sind Stammdaten?
- Wie gelingt die Stammdatenpflege?
- Was sind die Vorteile eines MDM-Systems?
- Wie funktioniert ein MDM-System?
- Welche Stammdaten können in einem MDM-System verwaltet werden?
- Wichtige Überlegung vor der Implementierung eines MDM-Systems – Single-Domain MDM oder Multi-Domain MDM?
- Fazit: Master Data Management (MDM)
Das Wichtigste in Kürze
- Stammdaten bilden das Rückgrat eines jeden Unternehmens
- Sie sind für operative & strategische Prozesse erforderlich
- Das MDM zielt daher auf eine optimale Stammdatenqualität ab
- Eine MDM-Lösung sichert die Qualität der Stammdaten langfristig & unternehmensweit
Was sind Stammdaten?
Mit dem Begriff Stammdaten werden Daten bezeichnet, die grundlegende Informationen zu betrieblich relevanten Objekten wie Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern oder auch Produkten enthalten. Der Stammsatz eines Kunden mit dem Namen Max Mustermann könnte folgendermaßen angelegt sein:
Kundennummer: 123456789
Name: Max Mustermann
Adresse: Musterstraße 12, 12345 Musterstadt
Telefonnummer: 01234 5678910
E-Mail: max.mustermann@mustermann.de
Stammdaten kommen unternehmensweit in verschiedenen Bereichen und Abteilungen zum Einsatz und bilden darüber hinaus die Grundlage einer jeden geschäftskritischen Analyse und Entscheidung.
Die Stammdatenqualität spielt daher eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens: Eine qualitativ hochwertige Stammdatenbasis bildet die Voraussetzung für reibungslose Geschäftsprozesse. Umgekehrt führen inkorrekte oder veraltete Stammdaten zu Störungen und Verzögerungen, beispielsweiße im Lieferkettenprozess, sowie zu Misserfolgen im Marketing oder auch zu Fehlentscheidungen im strategischen Management.
Da sich die Stammdatenqualität – im Positiven wie im Negativen – auf die Performance eines Unternehmens durchschlägt, ist man gut beraten, bei der Verwaltung und Pflege dieser Daten auf strategische Ansätze wie Data Governance oder Software-Lösungen zu setzen.
Wie gelingt die Stammdatenpflege?
Obwohl sich Stammdaten durch eine gewisse Statik auszeichnen und typischerweise einmalig erfasst werden, müssen sie doch immer wieder auf den neusten Stand gebracht werden, beispielweiße, wenn Kunden ihre Adresse ändern oder Produkte eine neue Bezeichnung bekommen. Regelmäßige Check-ups und Korrekturen sind daher unabdingbar und sollten in laufende Geschäftsprozesse einbezogen werden. Die Praxis zeigt jedoch, dass viele Unternehmen die Stammdatenpflege vernachlässigen, was oftmals mit einer sukzessiv geringer werdenden Aktualität und Aussagekraft der Daten einhergeht.
Wenn die Anzahl an Stammdaten gering ist oder sich Informationen nicht häufig ändern, kann es durchaus sein, dass eine Data-Governance-Strategie ausreicht, um die Qualität der Stammdaten zu sichern. (Im Großen und Ganzen geht es dabei um die Etablierung unternehmensweiter Standards im Umgang mit Stammdaten.) Sobald große und komplexe Datenmengen zu händeln sind, sollte jedoch eine Software-Lösung in Betracht gezogen werden.
Was sind die Vorteile eines MDM-Systems?
Die Vorteile eines MDM-Systems steigen mit zunehmender Anzahl an Stammdaten und Systemen. Letztendlich kann aber jedes Unternehmen, ob klein oder groß, einen Nutzen aus einem MDM-System ziehen.
Die Stammdaten einzelner Betriebsobjekte werden oftmals in verschiedenen Abteilungen und Systemen gehalten, was unweigerlich zu Datensilos und Mehrarbeit führt. Ein 360° Blick auf einen bestimmten Kunden, beispielsweiße im Rahmen einer Kundenberatung, ist unter diesen Umständen kaum möglich bzw. mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Darüber hinaus bringt eine solche Verwaltungspraxis oftmals Doubletten mit sich, die den Überblick erschweren und Chaos wie auch zusätzliche Kosten verursachen können.
Mit einem MDM-System gehören Datensilos und Doubletten der Vergangenheit an. Im Zuge der Software-Implementierung werden sämtliche Datensätze, die dasselbe Objekt betreffen, unter einem Referenzpunkt zusammengeführt, sodass ein Golden Record – ein aussagekräftiger Stammsatz – entsteht.
Ist der Golden Record erst einmal erstellt, ist eine fortwährende Pflege des Stammsatzes erforderlich. Data-Governance-Richtlinien können dabei helfen und außerdem in MDM-Systeme integriert werden. Es lässt sich beispielsweiße festlegen, dass nur der Kundenberater von Max Mustermann dessen Stammdaten verändern darf.
Die Datenqualität lässt sich mit einem MDM-System schließlich langfristig und unternehmensweit sichern, was insbesondere im Lieferkettenprozess, aber auch im Marketing eine entscheidende Rolle spielt. MDM-Systeme sorgen für herausragende Kundenerlebnisse, im B2B wie im B2C, sowie für erfolgreiche Marketingaktionen – bei einem minimalen Einsatz an Ressourcen.
- 360° Blick auf Betriebsobjekte
- Aussagekräftige Stammdaten
- Korrekte Analysen
- Erfolgreiche Strategien
- Effiziente Prozesse
- Hohe Mitarbeiterzufriedenheit
Wie funktioniert ein MDM-System?
Im Rahmen der Implementierung wird ein führendes System im Netzwerk festgelegt, sodass die Datenverwaltung und -pflege nur noch über dieses System bzw. über eine bedarfsspezifische Software erfolgt. Wird ein Stammsatz erfasst oder geändert, sorgen Synchronisationsprozesse für eine unmittelbare Verteilung an die relevanten, über Schnittstellen angebundenen Systeme. Data-Governance-Funktionen sowie Korrekturprozesse sichern dabei die Datenqualität.

Welche Stammdaten können in einem MDM-System verwaltet werden?
Tatsächliche können alle Stammdatenkategorien, die sich in einem Unternehmen finden lassen, in einem MDM-System verwaltet werden. Die typischen Kategorien sind:
Kundenstammdaten
Kundenstammdaten umfassen Grundinformationen über einzelne Kunden und Interessenten. Es handelt sich typischerweise um Informationen, die für die Geschäftsabwicklung erforderlich sind (wie Kontakt- und Bankdaten), aber auch um solche, die gesammelt werden, um Kundenprofile zu erstellen (bspw. Alter, Geschlecht, Familienstand, Beruf).
Lieferantenstammdaten
Lieferantenstammdaten umfassen Grundinformationen über einzelne Lieferanten und geschäftliche Vereinbarungen. Es handelt sich typischerweise um Kontaktdaten sowie um Angaben zu Lagerstandorten, Produktpaletten oder auch zu ausgehandelten Preisen.
Personalstammdaten
Personalstammdaten umfassen Grundinformationen über einzelne Arbeitnehmer eines Unternehmers. Es handelt sich typischerweise um Kontakt- und Bankdaten oder auch um Angaben zum Angestelltenverhältnis.
Produktstammdaten
Produktstammdaten umfassen Grundinformationen zu Produkten oder einzelnen Artikeln und werden über den gesamten Lieferkettenprozess hinweg benötigt. Es handelt sich typischerweise um Produkt- oder Artikelbezeichnungen oder auch Angaben zum Lagerort.
Wichtige Überlegung vor der Implementierung eines MDM-Systems – Single-Domain MDM oder Multi-Domain MDM?
Der Einsatz eines MDM-Systems bringt verschiedene Schritte mit sich und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der IT und den übrigen Abteilungen:
Zuallererst muss festlegen werden, welcher Ansatz verfolgt werden soll: Single-Domain oder Multi-Domain. Mit einem Single-Domain MDM lässt sich für eine hohe Datenqualität und Konsistenz innerhalb einer bestimmten Domäne, beispielsweise der Kundenstammdaten, sorgen. Dieser Ansatz birgt jedoch das Problem, dass die Beziehungen zwischen den einzelnen Domänen nicht berücksichtigt werden, was dem eigentlichen Prinzip des MDM widerspricht. Mit einem Multi-Domain MDM entsteht dagegen eine Single Source of Truth für sämtliche Geschäftsbereiche und -prozesse.
Vor der Implementierung der MDM-Lösung sollte schließlich der Ist-Zustand festgestellt sowie der Rahmen des gewünschten Datenqualitätsmanagements mittels Data-Governance-Richtlinien abgesteckt werden.
Fazit: Master Data Management (MDM)
Ein MDM-System zielt auf die optimale Qualität Ihrer Stammdaten ab. Mit einem MDM-System behalten Sie langfristig den Überblick über Ihre Stammdaten – unternehmensweit. Sind Sie neugierig geworden? Könnte ein MDM-System die Lösung Ihrer Probleme sein? Dann kontaktieren Sie uns doch einfach und wir gehen Ihre Probleme gemeinsam an.
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